Donnerstag, 11. Dezember 2014

WAHRNEHMUNG UND THEATER

Foto: Denise Derkum
Wie macht man Theater, wenn die Wahrnehmung fehlt? 
Für viele ist Theater in erster Linie Spiel. Das ist schön und gut so, denn Spiel heißt Freiraum, heißt Genuss, heißt auch, lustvoll Fehler zulassen. Doch Theater ist immer Spiel vor Publikum (sonst wäre es "nur" Rollenspiel). Und plötzlich wird aus dem Freiraum bei manchen ein Angstraum, aus dem Genuss wird für einige Zwang, denn aus dem lustvoll Fehler zulassen, wird die Angst vor dem Falschen. 
In immer mehr Schülergruppen erlebe ich, dass die Art, wie Fehler interpretiert werden, zu Hemmungen führt - Einige schauen nicht mehr genau hin (im Selbst... denn Fehler sind etwas ganz Schlechtes und  wer möchte an sich selbst schon etwas Schlechtes entdecken) oder manche schauen selektiv (auf der Suche nach den Fehlern bei anderen - dann kann das Selbst sich "besser" fühlen).... 
In manchen Schulen sind die Schüler so auf Fehler determiniert, dass sie gar nicht richtig hinschauen und mit der Haltung: "Das wird eh blöd" sich von vornherein die Freude schlecht machen. 
Ein trauriger Umstand, den es aufzulösen gilt, sonst kann Theater nicht stattfinden. 
Es gilt für uns Erwachsene, mit gutem Beispiel voran zu gehen. Wie gehen wir mit dem Scheitern um? Wie gehen wir mit Fehlern um? Was sind überhaupt Fehler? In der Kunst sind sie ja oft ein Glücksfall... Wie nehmen wir unsere Schüler wahr? Schauen wir auf das, was sie können oder doch wohl eher auf das, was sie nicht können? So wie jetzt gerade hier in diesem Post.... Denn der konzentriert sich auf das, was fehlt. 
Somit schließt der Post mit einem Wunsch: einem Wunsch nach dem Entdecken des anderen. 
Und ist es nicht das, was wir uns oft wünschen im Theater? Etwas zu entdecken?
Forschen wir also Jenseits des Nichts.
... das könnte aufregend werden.

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