Dienstag, 25. März 2014

SICHER?

Foto: Anna Schwartz
Mit dem Thema Sicherheit beschäftigten wir uns genau vor einem Jahr in der Wuppertaler börse. Ausgangspunkt war eigentlich ein Gedanke von mir selbst. Die ständige Unsicherheit, mit der man im künstlerischen und sozialen Bereich leben muss, trieb mich um. Was macht das mit den Menschen. 
Die Jugendlichen sprangen sofort darauf an. Schnell fanden sie Parallelen zu ihrem eigenen Leben. Ich war verblüfft, wieviel Sehnsucht nach einem Auffangnetz, nach Planbarem auch Jugendliche schon haben. Sie wachsen auf mit dem Versprechen von Eltern, Bildungsanstalten, Versicherungen, Banken usw., sie aufzufangen, wenn sie fallen. Doch der Preis, den sie zahlen ist hoch. Anpassung und trotz aller Versprechen: ständige Verunsicherung und Angst. Denn sonst würden sie sich womöglich nicht einpassen, in das perfide System.
Das Stück wurde ein Erfolg, konnten sich doch viele Menschen identifizieren mit den Figuren, die die Jugendlichen erfunden haben.
Unser aktuelles Stück scheint weit entfernt vom letzten Thema: "Supermensch". Das Thema Castinggesellschaft Deutschland kam dieses Mal vom Ensemble. 
Seit Oktober 2013 entwickeln wir nun das Stück. Und immer mehr wird mir klar, dass das Thema eine logische Fortsetzung des Sicherheitsthemas ist. Wir wollen uns bewerten lassen. Wir genügen anscheinend niemandem und am wenigsten uns selbst. Wie sehr muss man seiner selbst unsicher sein, um sich derartig zu verbiegen, damit man irgendwie in das Bewertungsschema von irgendwem passt? Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Im Mai kann man das Stück in Wuppertal sehen.

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